Über die Geliko

Die Geliko ist der Dachverband der schweizerisch tätigen gemeinnützigen Organisationen, die sich im Gesundheits- und Sozialwesen für die Prävention spezifischer Krankheiten einsetzen, Betroffene unterstützen oder sich allgemein für Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung stark machen.

Die Geliko vertritt die Interessen von Menschen mit chronischen Krankheiten in der Gesundheits- und Sozialpolitik und kämpft gegen negative gesundheitliche, finanzielle und soziale Folgen von chronischen Krankheiten (Herz-Kreislauf-Leiden, Krebs, Rheuma, Diabetes, Lungenkrankheiten, neuromuskuläre Krankheiten etc.).

Die Geliko nimmt Einfluss auf die Politik, die öffentliche Verwaltung und auf weitere Akteure, die für die Ziele und Tätigkeiten der Gesundheitsligen von Bedeutung sind. Bei Bedarf wendet sich die Geliko auch an die Medien und an die breite Öffentlichkeit.

Die Finanzierung der Geliko erfolgt durch Mitgliederbeiträge, die nach finanzieller Leistungsfähigkeit der Mitglieder abgestuft sind.

In der Schweiz leben über zwei Millionen Personen mit einer chronischen Krankheit (OBSAN, 2016). Die in der Geliko zusammengeschlossenen Gesundheitsligen und ihre rund 200 regionalen und kantonalen Mitglie­derorganisationen mit insgesamt rund 1’100 Vollzeitstellen unterstützen chronisch kranke Menschen und ihre Angehörigen mit Informationen, psycho-sozialer Beratung, Begleitung von der Diagnose bis zum Lebens­ende, Abgabe von Geräten, Hilfsmitteln und anderen Hilfestellungen zur Erhaltung der Lebensqualität, Schulungen und Kursen, Hilfe zur Selbsthilfe, Beistand in der beruflichen Eingliederung sowie in Versiche­rungs- und Finanzierungsfragen und nicht zuletzt mit Prävention und Gesundheitsförderung. Gemäss einer Erhebung für das Jahr 2013 waren dies z.B.:

  • 40‘000 Stunden Kurzberatungen
  • 390‘000 Stunden Diagnose-/Therapieberatung, psychosoziale Beratung, Sozial-, Rechtsberatung, Bedarfsabklärungen etc.
  • 3‘700 Kurse für Betroffene und Angehörige (Rehabilitation, Weiterbildung, Freizeit/Sport)
  • 1‘650‘000 abgegebene oder abgerufene Publikationen
  • 6‘000‘000 BesucherInnen auf den Webseiten der Gesundheitsligen

Damit erbringen die Gesundheitsligen Leistungen, die heute vom staatlichen Gesundheitswesen nicht erbracht und trotz der grossen Bedeutung für das Gesundheitssystem überwiegend privat finanziert werden.

In der aktuellen Gesundheitsversorgung der Schweiz sind verschiedene Versorgungslücken erkennbar, zu deren Behebung die Gesundheitsligen einen Beitrag leisten können. Dies betrifft insbesondere, die psychosoziale Betreuung, die Koordination von Leistungen, die Stärkung der Prävention und die patientenorien­tierte Information.

Die Stärkung von psycho-sozialen Angeboten an der Nahtstelle zwischen Gesundheits- und Sozialsystem ist ein zentrales Anliegen der Gesundheitsligen, das sie ausbauen möchten.

  • Im Rahmen der Invalidenversicherung engagieren sich die Gesundheitsligen seit Jahrzehnten mit Leistungen zur Förderung der sozialen Eingliederung von Menschen mit Behinderungen (Sozialberatung, Kurse, Information, Hilfe zur Selbsthilfe), die gestützt auf Artikel 74 IVG mit Beiträgen in Form von Finanzhilfen an private Organisationen unterstützt werden. Die Beiträge aus der IV decken die Kosten der erbrachten Leistungen nur teilweise und die Höhe der Beiträge ist trotz steigender Beratungsleistung und Teuerung seit Jahren nicht erhöht worden. Angesichts der Bedeutung der spezialisierten psychosozialen Beratung für den Integrationserfolg, ist dies für die Aufrechterhaltung der wichtigen Angebote problematisch.
  • Mit dem Projekt «Regionale Anlaufstellen REAS» fördert die Geliko die professionelle Unterstützung von Menschen mit komplexen gesundheitlichen und sozialen Einschränkungen. Die REAS-Fachpersonen kombinieren Interventionen der psychosozialen Unterstützung mit einem koordinierten Hilfeprozess und beziehen alle relevanten Akteure mit ein. Mit dem Ziel, die Lebensqualität und Gesundheitskompetenz von Patient:innen zu verbessern und für sie ein individuelles Fach- und Laiennetzwerk auf- und auszubauen, werden passende Unterstützungsangebote vermittelt und koordiniert. Das Pilotprojekt REAS und die wissenschaftliche Evaluation des Projekts wurden durch Gesundheitsförderung Schweiz finanziert und werden 2024 abgeschlossen. Die Überführung in einen nachhaltigen Betrieb ist noch nicht sichergestellt.

Neben der Gewährleistung einer hohen Versorgungsqualität für chronisch Kranke ist die Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung ein wichtiges gemeinsames Handlungsfeld der Gesundheitsligen

  • Gemeinsam mit rund 40 nationalen Organisationen setzt sich die Geliko in der Allianz ‘Gesunde Schweiz’ für eine Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung in der Schweiz ein. Ständerätin Flavia Wasserfallen präsidiert neben der Geliko auch die Allianz ‘Gesunde Schweiz’.
  • Der ursprünglich von der Allianz ‚Gesunde Schweiz‘ initiierte Volksinitiative „Kinder ohne Tabak“, die von Volk und Ständen deutlich angenommen wurde, müssen wir mit vereinten Kräften Nachachtung verschaffen. Die konstant hohe Tabakprävalenz und der massiv steigende E-Zigaretten-Konsum bei Jugendlichen rufen nach messbaren Reduktionszielen und folgenden Massnahmen des EDI: Lancierung und Finanzierung einer massenmedialen Sensibilisierungskampagne mit Fokus auf Jugendliche und neue Tabakprodukte wie Vapes;
    Durchführung eines jährlichen Tabak- und Nikotinmonitorings.
  • Mehr als 80% der Krankheitskosten entfallen auf chronische Krankheiten und könnten mit Prävention teilweise vermieden werden (im Krebsbereich bspw. könnten rund 40% der Erkrankungen durch gezielte Prävention vermieden werden). Mangels Finanzierung der nötigen Leistungen kann das grosse Potenzial der Primärprävention nicht genutzt werden. Die Allianz arbeitet zurzeit an verschiedenen Massnahmen der Verhältnis- und Verhaltensprävention zur Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung in der Schweiz. Sie legt dabei den Fokus auf die Stärkung der Prävention im KVG gelegt und postuliert eine bessere Balance zwischen Kuration und Verhütung von Krankheiten im KVG. Die Schaffung einer Eidg. Kommission für Prävention in der Gesundheitsversorgung erachten die Allianzmitglieder als zielführendsten Ansatz.

Das grosse Fach- und Erfahrungswissen der Gesundheitsligen soll im direkten Kontakt mit den Patient­innen und Patienten nicht nur zur traditionellen Vermittlung von fundierten Informationen, sondern ver­mehrt auch zur Förderung der Selbstmanagement-Kompetenz im Umgang mit der eigenen chroni­schen Krankheit genutzt werden.

Die Stärkung der Grundversorgung wird in Zukunft DER Erfolgsfaktor für die Entwicklung unseres Gesundheitssystems. Die Gesundheitsligen können mit ihren Fachpersonen die integrierte Versorgung von Patientinnen und Patienten wirkungsvoll verbessern und die Grundversorgung unterstützen, entlasten und ergänzen (Task Shifting). Denn, richtig eingesetzt schützt psychosoziale Beratung an der Nahtstelle Gesundheit/Soziales vor hohen Kostenfolgen für die Gesellschaft.

Die in der Geliko vereinten Gesundheitsligen sind bereit, sich den aktuellen Herausforderungen im Gesundheits- und Sozialsystem der Schweiz zu stellen und im Austausch mit den Schlüsselakteuren und insbesondere der öffentlichen Hand an Verbesserungen zu arbeiten.

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